ThorstenBW
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Hallo zusammen,
ich möchte mich zunächst kurz vorstellen und habe danach einige Fragen zu unserem geplanten Bau- / Vermietungsprojekt. Ich hoffe das Unterforum passt für meine Fragen, falls nicht, bitte verschieben.
Da meine Frau und ich wenn alles klappt irgendwann auch Vermieter sein werden, habe ich mich hier angemeldet, da wir schon jetzt in der Planungs- und Ideenfindungsphase und sicher auch im gesamten Verlauf sehr viele Fragen in dem ganzen Prozess haben werden.
Ich hoffe ihr könnt und wollt mir weiterhelfen, Tipps und Feedback geben und von Denkfehlern und Unsinn abhalten ;-)
Ich freue mich auf den Austausch mit euch.
Zu mir:
Mein Name ist Thorsten, ich bin 39 Jahre alt und wohne mit Frau und Kind in einer 135 m² Eigentumswohnung in Nordbaden. Auf der Wohnung sind noch 15 t€ Schulden, gehen beide arbeiten und haben eine solide Sparquote pro Monat.
Zur Ausgangssituation / unseren Plänen:
Meine Mutter hat geerbt, hat davon im gleichen Ort, wo wir wohnen ein Grundstück gekauft und wohnt aktuell in Miete.
Das Grundstück hat eine Größe von 550 m². Ursprünglich wollte sie einen Bungalow mit etwa 110 m² bauen und dort alleine wohnen. Ihr EK hätte für den Bungalow und das Grundstück gereicht.
Da Ihre Rente allerdings nicht ausreicht, hätte sie den Bungalow im Pflegefall oder bei größeren Reparaturen in etwa 10 – 15 Jahren wieder verkaufen müssen, was emotional eine Katastrophe gewesen wäre.
Daher hat Sie den Plan (aus meiner Sicht zum Glück) verworfen und wir planen seitdem gemeinsam ein ursprünglich 4-5, jetzt 3 Familienhaus (andere Geschichte), in dem Sie die EG Wohnung bekommt, ich (mit meiner Frau) die im 1 OG zum vermieten und Sie die DG Wohnung vermieten kann, so dass sie damit Rückstellungen bilden und ihre Rente aufbessern kann, so dass diese dann ausreicht.
Die aktuell geplante Wohnfläche wird pro Wohnung etwas 100 m² + Terrasse bzw. Balkon betragen, im DG etwa 75 m², inkl. Vollkeller.
Geplant ist der Bau nach ENEV, mit Luft Wasser Wärmepumpe. Terrasse im EG, OG und DG jew ein Balkon mit 4-5 m². Alles soweit es geht standardisiert, keine Schnörkel, um keine vermeidbaren Kosten zu produzieren.
Wir sind mit mehreren Bauträgern im Vorgespräch und haben auch erste Kostenschätzungen für den Bau von etwa 750 – 830 t€ mit allen Kosten, ggf. ohne Pflasterarbeiten für Parkplätze und Wege. Das Grundstück ist voll bezahlt und erschlossen.
Meine Mutter wird mir ihre Wohnung überschreiben, mit ewigem Wohnrecht für Sie. Die Aufteilung ist nach WEG geplant.
Meine Investition soll sich aus der Miete meiner Wohnung decken, die 2 % AfA würde ich für Reparaturen zurückhalten oder als Sondertilgungen einbringen.
Mit Banken habe ich schon Vorgespräche geführt, die haben grundsätzlich genickt, ein Gang zum Steuerberater ist geplant, damit wir hier nichts übersehen, was den Plan zu Fall bringt und wir möglichst optimal vorgehen.
Meine Frau und ich würden für die Finanzierung mit unserem Anteil am bezahlten Baugrundstück und ggf. 50 t€ Eigenkapital einsteigen, sowie den freien Teil unserer Grundschuld auf unsere eigene Eigentumswohnung einbringen. Da nach den ersten Bankgesprächen das Eigenkapital am Zinssatz in der Variante eigentlich keinen Unterschied mehr macht, würde ich die 50 t€ ggf. zurückhalten für unvorhergesehenes und wenn alles gut läuft über Sondertilgungen einbringen.
Nettokaltmiete sind etwa 10 bis 11 € bei uns für Neubau realistisch. Die Nachfrage ist hoch / sehr hoch. D.h. ich gehe von einer Kaltmiete von 1.000 € und dadurch einer Tilgung nach Steuern von etwa 800 € pro Monat aus. Sondertilgungen würde ich ggf. aus dem gesparten EK und aus unserem weiterhin gesparten Einkommen einbringen, wenn es kalkulatorisch sinnvoll ist.
Ziele sind, dass meine Mutter sicher bis zu Ihrem Lebensende in ihrem Eigentum leben kann und es nicht veräußern muss. Ich möchte meine Wohnung in etwa 30 Jahren zum Rentenbeginn aus der Miete abbezahlen können, ohne dass ich allzu oft mit Einkommen nachschießen muss. Dass man in 30 Jahren auch mal ordentlich renovieren muss ist mir bewusst.
Wichtig ist, dass das ganze Projekt auf möglichst sicheren Füßen für uns alle steht. D.h. das Kapital meiner Mutter ist sicher/ sinnvoll für Ihre Verhältnisse als Rentnerin angelegt (soweit man das mit Corona und dessen Folgen aktuell vorhersagen kann), und wir unsere Wohnung langfristig aus der Miete tragen können. Der Übertrag der Anteile meiner Mutter auf mich sollte möglichst steuerfrei über die Zeit erfolgen, so dass meine Frau und ich mal eine aufgebesserte Rente aus dem Gesamtobjekt haben und unsere Tochter auch mal etwas von uns erbt.
Das ganze Projekt muss stemmbar sein, d.h. wo wir finanziell optimieren können, wollen/ müssen wir das tun. Momentan sind die Baukosten für mich noch ein Problem. Bei den Mieteinnahmen wollen wir nicht das letzte aus den Mietern „herausquetschen“, es soll sich tragen und uns sind langfristige Mieter lieber, mit denen man ein gutes Verhältnis pflegt und die pfleglich mit unserem Eigentum umgehen, als häufige Umzüge wegen Mieterhöhungen.
Soviel zur Ausgangssituation und unseren Wünschen. Ich hoffe es war soweit verständlich und ich habe nichts wichtiges vergessen? Ich freue mich über jeden aufgezeigten Denkfehler, oder zu viel Optimismus bei dem Projekt, sowie generell über euer Feedback / Gedanken dazu.
Jetzt zu meinen bisherigen Fragen, die ich noch nicht klären konnte:
Ich freue mich über jede Anregung, Frage, Kritik, aufgezeigte Sparpotentiale und was euch sonst dazu einfällt, wünsche euch allen einen guten Start ins neue Jahr und freue mich auf den Austausch mit euch.
Vielen Dank fürs lesen und viele Grüße
ich möchte mich zunächst kurz vorstellen und habe danach einige Fragen zu unserem geplanten Bau- / Vermietungsprojekt. Ich hoffe das Unterforum passt für meine Fragen, falls nicht, bitte verschieben.
Da meine Frau und ich wenn alles klappt irgendwann auch Vermieter sein werden, habe ich mich hier angemeldet, da wir schon jetzt in der Planungs- und Ideenfindungsphase und sicher auch im gesamten Verlauf sehr viele Fragen in dem ganzen Prozess haben werden.
Ich hoffe ihr könnt und wollt mir weiterhelfen, Tipps und Feedback geben und von Denkfehlern und Unsinn abhalten ;-)
Ich freue mich auf den Austausch mit euch.
Zu mir:
Mein Name ist Thorsten, ich bin 39 Jahre alt und wohne mit Frau und Kind in einer 135 m² Eigentumswohnung in Nordbaden. Auf der Wohnung sind noch 15 t€ Schulden, gehen beide arbeiten und haben eine solide Sparquote pro Monat.
Zur Ausgangssituation / unseren Plänen:
Meine Mutter hat geerbt, hat davon im gleichen Ort, wo wir wohnen ein Grundstück gekauft und wohnt aktuell in Miete.
Das Grundstück hat eine Größe von 550 m². Ursprünglich wollte sie einen Bungalow mit etwa 110 m² bauen und dort alleine wohnen. Ihr EK hätte für den Bungalow und das Grundstück gereicht.
Da Ihre Rente allerdings nicht ausreicht, hätte sie den Bungalow im Pflegefall oder bei größeren Reparaturen in etwa 10 – 15 Jahren wieder verkaufen müssen, was emotional eine Katastrophe gewesen wäre.
Daher hat Sie den Plan (aus meiner Sicht zum Glück) verworfen und wir planen seitdem gemeinsam ein ursprünglich 4-5, jetzt 3 Familienhaus (andere Geschichte), in dem Sie die EG Wohnung bekommt, ich (mit meiner Frau) die im 1 OG zum vermieten und Sie die DG Wohnung vermieten kann, so dass sie damit Rückstellungen bilden und ihre Rente aufbessern kann, so dass diese dann ausreicht.
Die aktuell geplante Wohnfläche wird pro Wohnung etwas 100 m² + Terrasse bzw. Balkon betragen, im DG etwa 75 m², inkl. Vollkeller.
Geplant ist der Bau nach ENEV, mit Luft Wasser Wärmepumpe. Terrasse im EG, OG und DG jew ein Balkon mit 4-5 m². Alles soweit es geht standardisiert, keine Schnörkel, um keine vermeidbaren Kosten zu produzieren.
Wir sind mit mehreren Bauträgern im Vorgespräch und haben auch erste Kostenschätzungen für den Bau von etwa 750 – 830 t€ mit allen Kosten, ggf. ohne Pflasterarbeiten für Parkplätze und Wege. Das Grundstück ist voll bezahlt und erschlossen.
Meine Mutter wird mir ihre Wohnung überschreiben, mit ewigem Wohnrecht für Sie. Die Aufteilung ist nach WEG geplant.
Meine Investition soll sich aus der Miete meiner Wohnung decken, die 2 % AfA würde ich für Reparaturen zurückhalten oder als Sondertilgungen einbringen.
Mit Banken habe ich schon Vorgespräche geführt, die haben grundsätzlich genickt, ein Gang zum Steuerberater ist geplant, damit wir hier nichts übersehen, was den Plan zu Fall bringt und wir möglichst optimal vorgehen.
Meine Frau und ich würden für die Finanzierung mit unserem Anteil am bezahlten Baugrundstück und ggf. 50 t€ Eigenkapital einsteigen, sowie den freien Teil unserer Grundschuld auf unsere eigene Eigentumswohnung einbringen. Da nach den ersten Bankgesprächen das Eigenkapital am Zinssatz in der Variante eigentlich keinen Unterschied mehr macht, würde ich die 50 t€ ggf. zurückhalten für unvorhergesehenes und wenn alles gut läuft über Sondertilgungen einbringen.
Nettokaltmiete sind etwa 10 bis 11 € bei uns für Neubau realistisch. Die Nachfrage ist hoch / sehr hoch. D.h. ich gehe von einer Kaltmiete von 1.000 € und dadurch einer Tilgung nach Steuern von etwa 800 € pro Monat aus. Sondertilgungen würde ich ggf. aus dem gesparten EK und aus unserem weiterhin gesparten Einkommen einbringen, wenn es kalkulatorisch sinnvoll ist.
Ziele sind, dass meine Mutter sicher bis zu Ihrem Lebensende in ihrem Eigentum leben kann und es nicht veräußern muss. Ich möchte meine Wohnung in etwa 30 Jahren zum Rentenbeginn aus der Miete abbezahlen können, ohne dass ich allzu oft mit Einkommen nachschießen muss. Dass man in 30 Jahren auch mal ordentlich renovieren muss ist mir bewusst.
Wichtig ist, dass das ganze Projekt auf möglichst sicheren Füßen für uns alle steht. D.h. das Kapital meiner Mutter ist sicher/ sinnvoll für Ihre Verhältnisse als Rentnerin angelegt (soweit man das mit Corona und dessen Folgen aktuell vorhersagen kann), und wir unsere Wohnung langfristig aus der Miete tragen können. Der Übertrag der Anteile meiner Mutter auf mich sollte möglichst steuerfrei über die Zeit erfolgen, so dass meine Frau und ich mal eine aufgebesserte Rente aus dem Gesamtobjekt haben und unsere Tochter auch mal etwas von uns erbt.
Das ganze Projekt muss stemmbar sein, d.h. wo wir finanziell optimieren können, wollen/ müssen wir das tun. Momentan sind die Baukosten für mich noch ein Problem. Bei den Mieteinnahmen wollen wir nicht das letzte aus den Mietern „herausquetschen“, es soll sich tragen und uns sind langfristige Mieter lieber, mit denen man ein gutes Verhältnis pflegt und die pfleglich mit unserem Eigentum umgehen, als häufige Umzüge wegen Mieterhöhungen.
Soviel zur Ausgangssituation und unseren Wünschen. Ich hoffe es war soweit verständlich und ich habe nichts wichtiges vergessen? Ich freue mich über jeden aufgezeigten Denkfehler, oder zu viel Optimismus bei dem Projekt, sowie generell über euer Feedback / Gedanken dazu.
Jetzt zu meinen bisherigen Fragen, die ich noch nicht klären konnte:
- Meine Mutter kann mir alle 10 Jahre steuerfrei 400 t€ überschreiben.
Wenn ich von Gesamtkosten von etwa 1 Mio. und 275 m² Wohnfläche ausgehe, wäre Ihre Wohnung mit 100 m² grob 364 t€ Wert. D.h. es wären noch 36 t€ „frei“. Gleichzeitig muss ich Ihr den Verkehrswert des Grundstücksanteils meiner Wohnung abkaufen, was etwa 81 t€ entspricht. Kann man das miteinander verrechnen, so dass der Gesamtbetrag von 400 t€ schenkungssteuerfrei bleibt und wir hier nichts an Freibetrag „verschwenden“?
Falls ich bis dahin keinen Denkfehler habe, wäre mein Plan, dass Sie mir den restlichen Betrag meines Grundstücksanteils mit überschreibt, also gesamt dann 445 t€ für den ich dann 7 % Steuern aus 45 t€ bezahlen müsste, also 3.150 €.
(Wir hatten auch schon Varianten durchgespielt, in denen Sie mir das gesamte Grundstück überschreibt und auf 400 t€ ,mit Kapital auffüllt, ich alleine baue, Sie ihr gespartes Geld sicher anlegt und mir daraus eine 2/3 Miete für Ihre Wohnung bezahlt, die ich dann ja wieder versteuern muss und damit einen dann sehr großen Kredit tilgen muss, oder das ganze als GbR aufzuziehen, wenn ihr da Infos und Anregungen habt, freue ich mich, mir scheint das im gesamten aktuell nicht vorteilhaft, bzw. zu riskant, lasse mich aber gern belehren)
- ENEV vs. KfW. Die KfW Förderungen sind soweit wir es bisher überblicken geringer, als die „Aufrüstung“ auf KfW bei der Erstellung kostet, d.h. das ganze Projekt wird durch KfW 50 etwas teurer in der Erstellung, als wir durch die „Vorzüge“ eines KfW Kredits gespart hätten.
Gibt es vom Gesetzgeber Planungen, dass man den ENEV Stand in ein paar Jahren auf z.B. KfW 50 aufrüsten muss, oder kann man unter den aktuell bekannten Voraussetzungen davon ausgehen, dass der ENEV Standard so bleiben kann, bis mal irgendwann die Heizung in 20 -30 Jahren das zeitliche segnet o.ä.? Wir möchten nicht in 10 Jahren dastehen und die Hauswand weiter für viel Geld isolieren müssen, was dann vmtl. noch teurer wäre, als es gleich beim Bau mit zu berücksichtigen.
- Der Preis für die Erstellung des Gebäudes ist aus meiner Sicht noch (deutlich) zu hoch. Ich vermute, das sieht jeder Bauherr so und die Bauträger haben gleichzeitig gute Argumente, warum sie den Preis aufrufen. Wie schätzt ihr die Kosten (für Nordbaden) ein? Gibt es eine Daumenregel, wie sich die Kosten ändern, wenn man nicht mit Bauträger baut, sondern die Gewerke frei ausschreibt?
- Fallen neben der Grunderwerbssteuer auf das Grundstück noch weitere Steuern/ Abgaben für den Bau an? Ich frage deswegen, weil wir beim Kauf unserer Wohnung die Grunderwerbssteuer auf das gesamte Objekt also Grundstück und Wohnung bezahlen mussten und meine Mutter ja „nur“ auf das Grundstück gezahlt hat. Nicht dass Vater Staat auf die Baukosten auch nochmal 5 % möchte.
- Haben wir relevante Kosten übersehen? Dass ein paar tausend Euro für Notar und Eintragungen, wegen WEG, Überschreibung, Grundbuch drauf gehen, ist mir bewusst, das würde ich aktuell grob bei 10 t€ taxieren.
Ich freue mich über jede Anregung, Frage, Kritik, aufgezeigte Sparpotentiale und was euch sonst dazu einfällt, wünsche euch allen einen guten Start ins neue Jahr und freue mich auf den Austausch mit euch.
Vielen Dank fürs lesen und viele Grüße