Dr. Klein und Interhyp sind die Marktführer, jeder lokale Anbieter kommt aber auch in Frage, die greifen eigentlich alle auf die gleiche Datenbank zu.
Danke, die hab ich beide angeschrieben und bin mal gespannt, was die anbieten. Ich hatte mal bei einem Bekannten mit einem solchen Vermittler zu tun, die ganze Aufmachung des "Büros" und der Auftritt des Vermittlers haben in mir viele Gedanken ausgelöst, seriöse Baufinanzierung war allerdings nicht direkt dabei....daher bin ich etwas skeptisch, aber offen dafür mir das nochmal anzuschauen.
Ich habe das mit dem Verkauf mehrerer ETW durch (inzwischen habe ich im eigenen Bestand gar keine mehr) und bin über die entfallenen Diskussionen innerhalb von Gemeinschaften derartig glücklich, dass ich völlig unabhängig vom Zahlenwerk sage: Wenn die ETW "nervt", dann verkauf sie. Nicht überhastet, zu einem seriösen Preis - du hast ja keinen Druck.
Die ETW ist rd. 30 km von mir entfernt, ich hab also naturgegeben eine gewisse Distanz zu ihr. Die letzten Mieter waren eigentlich immer okay, die brauchten mich nicht und ich sie nicht, das war schon fast unwirklich im Vergleich zum Problemmieter im eigenen Haus.
Der letzte Mieter allerdings ist mit fliehenden Fahnen auf und davon, vom Verkauf der Möbel könne ich sicher die Renovierung finanzieren, außerdem wäre dafür ja auch die Kaution da.
Jetzt geht das Elend wieder los, dass ich anfange Steckdosen und Lichtschalter zu tauschen, weil das billiger ist als die alten zu reinigen, Möbel raus, neue Mieter rein.
Die Eigentümer interessieren sich mindestens zur Hälfte nicht für ihr Eigentum, ein Viertel hat, trotz jahrelanger Eigentümerschaft, absolut keine Ahnung von Haus, Materie, Wirtschaften etc. und nur eine Handvoll Eigentümer sieht dem Elend zu und ahnt was kommen mag.
Wenn ich die Wohnung vermietet habe, war das die letzten Jahre völlig stressfrei, aber diese Übergänge nerven mich. Eigentlich hielt ich eine ETW in ordentlicher Lage in einer mittelgroßen Universitätsstadt immer für den Goldstandard, aber angesichts der nackten Zahlen ist das eher so nice to have, monatlich vll 100 Euro mehr in der Tasche und etwas Potential zum belasten, im Großen und Ganzen muss man das aber echt wollen. Die anderen Wohnungen im neuen MFH haben alle zwischen 70-90 qm, das halte ich für einfacher zu vermieten als 40 qm, das schränkt die Mieterauswahl schon drastisch ein.
Ich treffe mich demnächst mit einem Miteigentümer, der sich über die Zeit 13 einzelne ETWs zusammengekauft hat, lauter solche Schuhkartons zum Wohnen, mir ist völlig schleierhaft wie das funktionieren soll im Sinne von Ertrag und Aufwand.
Solange du mit dem Begriff "greater fool" vertraut und gleichzeitig überzeugt bist, dass du das nicht bist, habe ich dazu wenig zu ergänzen. Was der aktuelle Eigentümer macht, ist klassische Immobilienspekulation. Sowas geht auch mal schief.
Der Begriff ist mir geläufig, dass ich es nicht bin, kann ich nur spekulieren, angesichts des seit zehn Jahren völlig aus dem Rahmen gefallenen Immobilienmarktes. Beruhigend wirkt auf mich, dass der Verkäufer aus meinem näheren privaten Umfeld stammt, ich kenne die Umstände als er es kaufte, da er mich an verschiedenen Punkten um Rat fragte und kenne auch die Umstände, die ihn nun zum Verkauf bewegen, Stichwort Schicksalsschlag. Was nützt einem die schönste Altersvorsorge, wenn man nicht alt genug wird, etwas davon zu haben?
Wie seht ihr die Theorie, dass es angesichts des Einbruchs am Neubau auf Grund der Kostensteigerung zu einer gewissen Renaissance der "hochwertigen" Mehrfamilienhäuser (keine Plattenbauten) kommen könnte, sei es als einzelne ETWs oder reine Mietobjekte?
Man macht Abstriche indem man sich kein eigenes Haus mit Garten leisten kann, wohnt dafür aber wertig in ordentlicher Lage und hat kalkulierbare Kosten.
Die Lage ist top, ausentwickelte Siedlung mit überwiegend ZFH aus den 1970er-1980er Jahren, es ist praktisch alles fußläufig zu erreichen, inkl. Grund- und weiterführender Schulen, die wichtigsten drei Kriterien für Immobilien Lage, Lage, Lage sehe ich als einigermaßen zukunftssicher erfüllt.
In unmittelbarer Nähe wurden vergangenes Jahr zwei neue MFH mit je vier Einheiten hochgezogen, ein weiteres ist für Frühjahr avisiert, sodass ich davon ausgehe, dass der bauende Investor die Lage auch als zukunftssicher einstuft. Die Mieten sind natürlich eine ganz andere Welt, allerdings auch Neubau vs. Altbau.
Vielleicht kann man das so formulieren: Du hast Verhandlungsargumente auf deiner Seite, nichts ist in Stein gemeißelt, ganz besonders nicht, dass jemand den Verkäufer zu dessen Einstandspreis aus seinen Verbindlichkeiten befreit. Du musst schauen, dass deine eigenen Interessen gewahrt sind, weil das außer dir niemand machen wird.
Nächste Woche haben wir einen Termin zur Besprechung bzgl. Kaufpreis, ich hab die Liste meiner Punkte schon fertig.
Wenn ich mir andere Objekte anschaue, in der Größenordnung sind die in meiner Region eher sehr selten, eher sind ZFH oder Dreiparteien-Häuser zu finden, dann sind die oft Jahrzehnte älter, selten so geplant gewesen wie sie jetzt genutzt werden und haben dafür recht amtliche Preisvorstellungen, da hab ich schon viele liegen lassen.
Daher glaube ich auch, dass das Objekt sich realistisch immer in dem angegeben Preisfeld bewegen wird (eine Jahresmiete sind ja schon rd. 7 %) und da wir schon nicht über Faktor 20-25 reden (bei anderen Objekten keine Seltenheit, BJ: 1950 und recht original verbastelt), bin ich unsicher, ob es klug wäre, hier abzuwinken weil ich nicht vom Preis in die Region "Schnäppchen" komme.
Ich weiß, dass das hier niemand entscheiden kann für mich, ich möchte nur meine Gedanken teilen und da winkt in der hintersten Ecke der Gedanke, die Gelegenheit für ein derartiges Objekt zu kaufen und der Zeitpunkt (bezogen auf meine Idee der Alterssicherung) verstreichen zu lassen, weil der Ruhestand erst mit 60 und nicht mit 58 begangen werden kann, das ist ein unangenehmes Gefühl.
Ich halte das für keine völlig unrealistische Perspektive. Man könnte jetzt zugespitzt (und natürlich nicht ganz korrekt) sagen: Für jede 30.000 €, die du den Kaufpreis herunterhandelst, gehst du ein Jahr früher in Rente. Das ist der Grund, weshalb ich auf dem Thema Kaufpreis so herumreite.
Hab ich überschlagen auch so gerechnet, allerdings auch mit Sicht auf die lange Frist ein Jahr mehr oder weniger nicht als kriegsentscheidend eingestuft.
Dir ist bekannt, dass der Vermieter im laufenden Mietverhältnis nicht auf Wärmecontracting umsteigen darf bzw. dann eben die Kosten dafür nicht umlagefähig sind? (u.a. BGH VIII ZR 243/06)
Ich habe auch die Vermutung, dass hier früher oder später der Gesetzgeber eingreifen könnte.
Nein, das wusste ich nicht, es überrascht mich aber nicht. Hab mich gestern versucht ein wenig einzulesen, seh ich das richtig, dass das, grob gesagt, generell für die Umrüstung des Heizsystemes gilt? Ich meine gelesen zu haben, dass auch der Austausch von gasbeheizter Warmwasserversorgung zu el. Durchlauferhitzern zustimmungspflichtig ist?! Wenn dem so wäre, würde ja auch die Umrüstung auf die hochgelobte Wärmepumpe mit Solarkollektoren völlig vom guten Willen der Mieter abhängen.
Laut Heizi wäre die Umrüstung auf reines Heizsystem Gas und el. Durchlauferhitzer in den Wohnungen nicht die dümmste Idee, auf Grund des hohen Volumens des Brauchwasserspeichers gelten wohl erweiterte Hygienevorschriften und das Ding muss 24/7 warm gehalten werden, sodass auch im Dachgeschoss in der Küche noch 60° C ankommen, was angesichts der ungedämmten Leitungen im Leitungsschacht sportlich ist.
Wie wäre das denn praktich umsetzbar, ich kann ja nicht warten bis alle ausgezogen sind und dann umbauen? Mir gehts auch darum, im Sinne besserer Vermietbarkeit, die Heizkosten zu senken und die Warmwasserversorgung spielt da eine größere Rolle.
Nutzt von euch jmd. Contracting, macht das Sinn? Sehe ich das richtig, dass damit die Investition der Instandhaltung für den Vermieter völlig entfällt und die Mieter das quasi mitzahlen müssen oder werden die Kosten in einen Teil Verbrauch für den Mieter und einen Teil Anlagenkosten für den Vermieter verteilt?
@Andres: Inwiefern eingreift?
Im Prinzip würde zu einer vollständigen Betrachtung noch die Frage gehören, wie teuer das EFH ungefähr werden soll und wie viel EK man dafür aufbauen kann. Und zuletzt: Wenn du das bestehende Darlehen übernimmst, ist das sowieso alles egal. Dann gibt es keine zusätzlichen Sicherheiten, denn die Konditionen stehen ja schon.
Okay, danke für die Erläuterung, das war mir beim lesen auch geläufig, aber irgendwie bin ich nicht von selbst drauf gekommen (bzgl. des unbesichteren Teiles und der Zinsentwicklung daraus).
Tja, wenn ich das wüsste. Vor sechs Jahren habe ich mal gesagt, dass ich in drei bis fünf Jahren bauen werde, das war so der Plan. Dann kam vor drei/vier Jahren eine andere Immobilie dazwischen (rein gewerblich genutzt), die hat mich richtig Zeit gekostet, war es aber auch wert, insofern ich das jetzt schon beurteilen müsste. Angesichts unserer irrlichternden Regierung hätte ich gerne vor der faktischen Verunmöglichung von EFHs für Normalsterbliche noch eine Baugenehmigung für das Vorhaben, dann wäre ja wieder drei Jahre Zeit, mit viel Pech hat man den Architekt umsonst bezahlt. Lange Rede, kurzer Sinn, ich kann die Kosten des EFHs nicht seriös angeben, wenn ich nach vergleichbaren Objekten in der Umgebung schaue bin ich ohne weiteres bei 400.000 Euro, ohne goldene Wasserhähne, stuckverzierte Decken und Erker vor jedem Fenster.
EK sollte etwa 20-30k p.a. dazu kommen, da ich aber den Zeitpunkt des Baus nicht abschätzen kann, wird die Prognose schwierig. Im Bekanntenkreis gibt es Fälle, da wurde erst mit Anfang Fünfzig neu gebaut, bis dahin im übernommenen Elternhaus, ordentliche Sparquote und dann noch einmal altersgerecht bauen und direkt bezahlen, ohne Finanzierung. Das kann ich für mich auch nicht ausschließen.
Das vorhandene Darlehen ist wohl eine Kombination aus Tilgungsaussetzungsdarlehen (TA-Darlehen) und Bausparvertrag, Ich bin kein Freund von solchen Kombiprodukten, wie seht ihr das, hat da jmd. Erfahrung damit?
Der bessere Zinssatz macht das aber nicht automatisch zum besseren Angebot! Du würdest ja wahrscheinlich nicht vollfinanzieren, wenn du jetzt ein neues Darlehen abschließt. Grob überschlagen ist es trotzdem schwer, selbst mit hohem Eigenkapitaleinsatz einen geringeren (absoluten) Zins zu zahlen. Bleibt die Frage der Liquiditätsplanung und ob die vereinbarte Rate dazu passt. Das ist (zumindest mir) zu komplex ohne einen konkreten Fahrplan zu haben, was wann in diesem Haus passiert. Vielleicht will man sowieso erst in 3 Jahren loslegen - die bekannten steuerlichen Gründe.
Ich werde das mal kalkulieren, wenn ich konkrete Angebote auf dem Tisch habe. Was spricht gegen die Vollfinanzierung, wenn das Darlehen mit ETW oder ZFH voll besichert wäre (Die Zinsersparnis durch EK-Einsatz vulgo die Verzinsung meines EKs durch die Ersparnis der Zahlung von Zinsen?)?
Wenn die Bank diese Sicherheiten verwertet hat und die Forderungen dadurch nicht auszugleichen waren, wird sie selbstverständlich weiter in dein Privatvermögen greifen, z.B. auch nach anderen Immobilien. Nur muss sie dort eben damit rechnen, dass sie in Konkurrenz zu anderen Gläubigern steht und keine erstrangige Sicherheit vorliegt.
Das ist mir klar, allerdings hab ich aus dem weiteren Bekanntenkreis (Banker, Insolvenzverwalter) die Erfahrung gemacht, dass Banken bei Grundschulden schnell dabei sind, ihre Sicherheit zu ziehen und sich sauber zu stellen und sobald "nur" noch die persönliche Haftung da ist, sich außerordentlich verhandlungsbereit zu zeigen. Daher würde mir die persönliche Haftung weit weniger weh tun als der direkte Durchgriff auf die Immobilie, zumindest die, die mich unmittelbar umgibt.
bei der Betrachtung nach z. B. 10 Jahren wirst du sehen, dass eine Zinsschwankung von 0,5% nicht das Glück oder Pech einer solchen Investition ausmachen.
Wenn man bei der Summe etwas mit einem Zinsrechner spielt und sich die absolute Differenz anschaut, kann man schon Tränen in die Augen bekommen, zwischen dem Altdarlehen und einem mit aktuellen Zins liegen rd. 100.000 Dukaten...aber ich bin bei dir, das sollte nicht (ausschließlich) auschlaggebend sein.
Noch mal eine ganz wichtige Frage:
lieber @Jon : wie alt bist du?
Ich bin Anfang 30, daher würde die Immobilie auch gut in meinen Zeitplan passen, dass sie mit spätestens 60 fertig durchsaniert und bezahlt ist. Genau genommen hätte ich auch gerne weitere Objekte dieser Größenordnung, um hier weiter zu streuen und abzusichern. Ursprünglich wollte ich das mal über ETWs bzw. einzelne (Gewerbe-) Immobilien machen, aber meine Liebe zur ETW ist leicht abgekühlt, gewerblich habe ich was, das ist okay, aber gerade mit und nach Corona wird die Anfälligkeit deutlich und da dachte ich, gewohnt wird immer.