Gaskaminöfen

Diskutiere Gaskaminöfen im Bautechnik Forum im Bereich Technische Abteilung; Nochmal: wenn du eine wassergeführte Zentralheizung einbaust, dann bist du in der Wahl des Wärmeerzeugers recht frei. Ob die Wärme nun von einer...
  • Gaskaminöfen Beitrag #21

set

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Dennoch zeigt das Konzept in welche Richtung es in etwa gehen wird. Es bringt wenig, jetzt was einzubauen und zu hoffen, dass sich gesetzlich eine 180 Grad Wendung ergibt.

Ein weiterer Gedanke:
Es wird sehr viel kosten, darum soll es zukunftsträchtig sein.

Nochmal: wenn du eine wassergeführte Zentralheizung einbaust, dann bist du in der Wahl des Wärmeerzeugers recht frei. Ob die Wärme nun von einer Wärmepumpe, Gasbrennwerttherme oder Pelletheizung kommt ist (fast) egal.

Infrarotheizung würde ich mir gut überlegen. Es hat schon seinen Grund warum sie kaum verbreitet ist. Die Nachteile das z.B. nur die bestrahlte Fläche warm wird oder die hohen Betriebskosten sind nur zwei davon. Ebenso reine Elektroheizungen. Was nützen dir niedrige Anschaffungskosten wenn am Ende sehr hohe Betriebskosten für die Mieter rauskommen?
 
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  • Gaskaminöfen Beitrag #23

jorgk

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Aber was weiß ich schon?
Guggst Du hier:
LG Berlin, Urteil vom 14.01.2003 – 64 S 49/02
Ggf. in: GE 2003, 394
oder hier (nur Leitsätze),
Zitat: "Werden Gaseinzelöfen durch eine Zentralheizung ersetzt, handelt es sich um eine Wohnwertverbesserung, ohne daß es darauf ankommt, ob die Maßnahme zugleich auch der Energieeinsparung gedient hat."
Das soll einer verstehen ...

Gefunden hier.

Warnung: Leider komme ich an keinen Volltext, wenn man/frau den hat mag der Leitsatz im Urteil tatsächlich (etwas) anders ausgehen; alles schon vorgekommen ...
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #24

Ferdl

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Das ist das Zauberwort, im Falle des TE handelt es sich um Kachelöfen, die rauszuschmeißen ist, nach meiner Einschätzung, ganz gewiss keine Wohnwertverbesserung. Ich als Mieter, würde dem VM schon auf die Sprünge helfen wollen, wenn der, den von mir gemieteten Kachelofen durch einen Blecheimer ersetzen will.
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #25

Dschei2

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Also ich kenne eine einzige Wohnung mit so einem gasbetriebenen Kachelofen. Der steht halt im Wohnzimmer. In den anderen Zimmern gibt es keine Heizung, höchstens so einen Elektrostrahler.
Von daher würde ich trotzdem sagen, dass es eine Wohnwertverbesserung ist, wenn es dann eine Zentralheizung mit Heizkörpern in jedem Zimmer gibt.
Oder wie sind eure Gas-Öfen ?
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #26

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Hallo!

Zu Infrarot: Ich hörte dasselbe, dass es nicht ausreichend sei. Aber ich hörte auch gegenteilige Aussagen, dass Bewohner die Wärme als "angenehm" empfinden. Das ist aber wohl auch subjektiv.
Was ich jedenfalls weiß ist, dass die Infrarotheizkörper nicht irgendwo in der Wohnung montiert werden können, sondern an bestimmten Stellen am "effizientesten" wirken. Dafür braucht es erfahrene Handwerker und nicht "schnell schnell mal irgendwo blind was montieren".
Tu dir den Gefallen und streiche Infrarot von der Liste. Das ist utopisch teuer. Die Zeiten von günstigem Heizstrom sind vorbei und wenn es solchen zu günstigeren Preisen noch gibt, dann ist das an zeitliche Abschaltungen gekoppelt. Mit Wärmepumpen und Heizkörpern ist das schon nicht so toll, mit Infrarot kann man das vergessen. Bleibt also nur der teure Haushaltsstrom. Ich denke, kein vernünftiger Mieter tut sich Infrarotheizungen im Altbau an, das kann nichts werden, außer extrem teuer im Betrieb.
Vielleicht ist es von Interesse:
Ich wurde auf Luft-Luft-Wärmepumpen aufmerksam gemacht.
Sie würden effizienter arbeiten als Infrarotheizungen bzw. Elektroheizungen.
Sie wären dezentral und die Mieter können ihren Tarif quasi selbst auswählen (Ökotarif...).
Wie sind hier Erfahrungen?
Genau das wäre hier noch meine Idee. Wir haben das, theoretisch hybrid mit der Gasheizung. Die ist aber praktisch dauerhaft auf Sommermodus, weil die LLWP günstiger heizen. Ich würde das System durchaus empfehlen.
LLWP ist aus meiner Sicht nicht das Optimum, aber durchaus ein sehr attraktiver Kompromiss. Sie sind wesentlich effizienter als Infrarotheizungen, je nach Situation gut und relativ günstig zu installieren (oder auch nicht, das muss man sehen, bei uns ging das sehr einfach über die oberste Geschossdecke bzw. abhängte Decke im EG). Unsere arbeiten jetzt, wo es bei uns vergleichsweise kalt war (Tageschnitt um die 0°bis -2°C) und dabei sehr feucht (d.h. häufiges = stündliches Abtauen des Außengerätes) mit einem COP von ca. 3 (d.h. 1 kWh elektrisch macht 3 kWh thermisch) und ist damit für uns sogar günstiger als Gas. Wenn es wärmer wird und/oder weniger feucht, steigt der COP an, die Geräte sind mit SCOP 4,7 angegeben, was im oberen Bereich bei Multisplit-Geräten ist. Im Dezember an den kältesten Tagen war der COP vermutlich bei max. 1,5- 2, aber das waren nur 2-3 Tage und damit auch verkraftbar. Mangels Wärmemengenzähler ist das nur sehr grob zu schätzen, da ich da nur tageweise historisch Daten habe, da -7°C im Schnitt praktisch nie über einen längeren Zeitraum bei uns vorkommen.

Dass sie im Sommer kühlen können, ist der nette Zusatz. Riesige Vorteil bei uns gegenüber der Gasheizung: an sehr schönen, klaren Wintertagen und ab Mitte Februar bis Oktober regelmäßig kann ein großer Teil des Stroms über die PV gedeckt werden in unserem Fall. Klar fehlt er dem Haushalt, aber da unter der Woche tagsüber fast nie jemand zuhause ist, erst ab 15:30, betrifft das maximal einen Spülmaschinenlauf am Tag und 1 Waschmaschinenlauf. Aber wie oben geschrieben, ist es für uns auch mit Netzstrom billiger als Gas (trotz Preisbremse).

Zum Thema nicht das Optimum: man hat immer gewisse Geräusche im Raum (unsere sind mit 19 dB angegeben, also wirklich leise, aber man hört sie dennoch) und heizt komplett über Luftbewegung/erwärmung. Das ist evtl., wenn man von Öfen mit viel Strahlungswärme (?) kommt, gewöhnungsbedürftig. Aber es ist ein sehr guter Kompromiss im Altbau aus meiner Sicht, weil es finanziell sehr attraktiv ist, für Mieter und Vermieter. Wenn noch kein wasserführendes Heizungssystem da ist, bzw. dieses im Altbau komplett ertüchtigt werden muss, wird die wasserführende Wärmepumpe sehr teuer für den Vermieter. Alternativen wie Gas oder Öl- naja, muss jeder selbst wissen. Die Kosten für das wasserführende System hat man immer, die Heizungsanlage selbst ist natürlich deutlich günstiger aktuell. Was die Zukunft bringt? Wer weiß. Für mich persönlich sind Wärmepumpen, egal ob LLWP oder wassergeführte Systeme, die Zukunft der Gebäudeheizung, aber das darf man auch gerne anders sehen.

Die Betriebskosten für die Mieter sind vermutlich bei allen zentralen Systemen höher, da man die wasserführenden Systeme insbesondere bei Wärmepumpen im MFH weniger effizient eingestellt bekommt als wirklich gute LLWP, die die Mieter ganz individuell steuern können. Das ist der Preis für den zusätzlichen Komfort bei wassergeführten Systemen. Dazu kommt ja bei den zentralen Systemen noch die Kosten für ganze Abrechnung und Verbrauchserfassung (auch wenn der bei WP keine Pflicht ist) dazu.
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #27

set

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Unsere arbeiten jetzt, wo es bei uns vergleichsweise kalt war (Tageschnitt um die 0°bis -2°C) und dabei sehr feucht (d.h. häufiges = stündliches Abtauen des Außengerätes) mit einem COP von ca. 3 (d.h. 1 kWh elektrisch macht 3 kWh thermisch) und ist damit für uns sogar günstiger als Gas.

Ich würde da an deiner Stelle nochmal nachrechnen. Bei den Gaspreisen die du im Moment für ein Jahr bezahlst (ca. 12 Cent/KWH) muss dein Strompreis schon unter 40 Cent/KWH sein damit die Rechnung aufgeht.

da man die wasserführenden Systeme insbesondere bei Wärmepumpen im MFH weniger effizient eingestellt bekommt als wirklich gute LLWP, die die Mieter ganz individuell steuern können. D

Eher das Gegenteil ist der Fall. Eine Größer WP kann deutlich effektiver arbeiten als eine einzelne kleinere für eine einzelne Wohnung. Ein deutlich größere Pufferspeicher (der in einer Whg. meist garnicht möglich ist), ein größerer Modulationsbereich und geringere Stromverbrauch gegenüber vielen Einzelanlagen sorgen für einen Effektiveren Betrieb.
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #28

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Ich würde da an deiner Stelle nochmal nachrechnen. Bei den Gaspreisen die du im Moment für ein Jahr bezahlst (ca. 12 Cent/KWH) muss dein Strompreis schon unter 40 Cent/KWH sein damit die Rechnung aufgeht.
Der Strompreis liegt bei 24,5 ct/kWh. Also sehr deutlich unter den 40ct. Was in einem Jahr ist, weiß ich nicht, der Vertrag läuft bis 01/2024, aber dann kann man ja beim Hybridsystem neu entscheiden.
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #29

Lippert

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Das ist das Zauberwort, im Falle des TE handelt es sich um Kachelöfen, die rauszuschmeißen ist, nach meiner Einschätzung, ganz gewiss keine Wohnwertverbesserung. Ich als Mieter, würde dem VM schon auf die Sprünge helfen wollen, wenn der, den von mir gemieteten Kachelofen durch einen Blecheimer ersetzen will.
Hallo!
Zunächst einmal herzlichen Dank für alle Antworten!

Was genau meinst Du mit "Blecheimer"?
Die Gaskaminöfen sind tatsächlich wie Kachelöfen gebaut. Es ist nicht ein Ofen, der irgendwie frei in der Wohnung steht, sondern er ist quasi ummauert und per Schiebeschächte kann man die Wärme in die Räume verteilen.
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #30

Lippert

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Nochmal: wenn du eine wassergeführte Zentralheizung einbaust, dann bist du in der Wahl des Wärmeerzeugers recht frei. Ob die Wärme nun von einer Wärmepumpe, Gasbrennwerttherme oder Pelletheizung kommt ist (fast) egal.

Infrarotheizung würde ich mir gut überlegen. Es hat schon seinen Grund warum sie kaum verbreitet ist. Die Nachteile das z.B. nur die bestrahlte Fläche warm wird oder die hohen Betriebskosten sind nur zwei davon. Ebenso reine Elektroheizungen. Was nützen dir niedrige Anschaffungskosten wenn am Ende sehr hohe Betriebskosten für die Mieter rauskommen?
Das sehe ich auch so bzgl. der reinen Elektroheizungen.

Rückmeldung der Bewohner: Jetzt zahlen sie nur ihren eigenen Verbrauch. Das möchten sie auch so beibehalten.
Die Frage ist aber, was dann als dezentrale Heizung funktionieren soll...

Bzw. wie machen es künftig die Eigentümer bei Gasetagenwohnungen? Besonders in Mehrparteienhäusern mit vielen Eigentümern?
Wenn die einen dezentral, die anderen zentral heizen wollen... wie soll das in der Praxis funktionieren?
Oder hat hier der Gesetzgeber ne Lösung?
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #32

Lippert

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Also ich kenne eine einzige Wohnung mit so einem gasbetriebenen Kachelofen. Der steht halt im Wohnzimmer. In den anderen Zimmern gibt es keine Heizung, höchstens so einen Elektrostrahler.
Von daher würde ich trotzdem sagen, dass es eine Wohnwertverbesserung ist, wenn es dann eine Zentralheizung mit Heizkörpern in jedem Zimmer gibt.
Oder wie sind eure Gas-Öfen ?
Die Gasöfen sind wie Kachelöfen eingebaut.
Da es kleinere Wohneinheiten sind war bisher kein Elektrostrahler eingesetzt worden.
Wohnwertverbesserung:
Die Frage ist auch, was wird sich in der Zukunft bewähren?
Sonst kann man in 15-20 Jahren von Neuem anfangen...
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #33

Ferdl

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Sonst kann man in 15-20 Jahren von Neuem anfangen...
Ich will ja die neuen Heizungen nicht unnötig schlecht reden, aber bei rund 25 Jahren wird das EoL einer neuen Heizung vermutlich erreicht sein.
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #34

Lippert

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Kompaktflachheizkörper
Danke Dir für die Erklärung. :)
In der Tat... die Kachelöfen hätten dann nur noch zu optischen Zwecken eine Funktion. Da der zugehörige Kamin für das neu zu installierende Leitungssystem hergenommen werden würde (bei Lösung: Zentralheizung, Fernwärme,... )
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #35

Lippert

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Tu dir den Gefallen und streiche Infrarot von der Liste. Das ist utopisch teuer. Die Zeiten von günstigem Heizstrom sind vorbei und wenn es solchen zu günstigeren Preisen noch gibt, dann ist das an zeitliche Abschaltungen gekoppelt. Mit Wärmepumpen und Heizkörpern ist das schon nicht so toll, mit Infrarot kann man das vergessen. Bleibt also nur der teure Haushaltsstrom. Ich denke, kein vernünftiger Mieter tut sich Infrarotheizungen im Altbau an, das kann nichts werden, außer extrem teuer im Betrieb.

Genau das wäre hier noch meine Idee. Wir haben das, theoretisch hybrid mit der Gasheizung. Die ist aber praktisch dauerhaft auf Sommermodus, weil die LLWP günstiger heizen. Ich würde das System durchaus empfehlen.
LLWP ist aus meiner Sicht nicht das Optimum, aber durchaus ein sehr attraktiver Kompromiss. Sie sind wesentlich effizienter als Infrarotheizungen, je nach Situation gut und relativ günstig zu installieren (oder auch nicht, das muss man sehen, bei uns ging das sehr einfach über die oberste Geschossdecke bzw. abhängte Decke im EG). Unsere arbeiten jetzt, wo es bei uns vergleichsweise kalt war (Tageschnitt um die 0°bis -2°C) und dabei sehr feucht (d.h. häufiges = stündliches Abtauen des Außengerätes) mit einem COP von ca. 3 (d.h. 1 kWh elektrisch macht 3 kWh thermisch) und ist damit für uns sogar günstiger als Gas. Wenn es wärmer wird und/oder weniger feucht, steigt der COP an, die Geräte sind mit SCOP 4,7 angegeben, was im oberen Bereich bei Multisplit-Geräten ist. Im Dezember an den kältesten Tagen war der COP vermutlich bei max. 1,5- 2, aber das waren nur 2-3 Tage und damit auch verkraftbar. Mangels Wärmemengenzähler ist das nur sehr grob zu schätzen, da ich da nur tageweise historisch Daten habe, da -7°C im Schnitt praktisch nie über einen längeren Zeitraum bei uns vorkommen.

Dass sie im Sommer kühlen können, ist der nette Zusatz. Riesige Vorteil bei uns gegenüber der Gasheizung: an sehr schönen, klaren Wintertagen und ab Mitte Februar bis Oktober regelmäßig kann ein großer Teil des Stroms über die PV gedeckt werden in unserem Fall. Klar fehlt er dem Haushalt, aber da unter der Woche tagsüber fast nie jemand zuhause ist, erst ab 15:30, betrifft das maximal einen Spülmaschinenlauf am Tag und 1 Waschmaschinenlauf. Aber wie oben geschrieben, ist es für uns auch mit Netzstrom billiger als Gas (trotz Preisbremse).

Zum Thema nicht das Optimum: man hat immer gewisse Geräusche im Raum (unsere sind mit 19 dB angegeben, also wirklich leise, aber man hört sie dennoch) und heizt komplett über Luftbewegung/erwärmung. Das ist evtl., wenn man von Öfen mit viel Strahlungswärme (?) kommt, gewöhnungsbedürftig. Aber es ist ein sehr guter Kompromiss im Altbau aus meiner Sicht, weil es finanziell sehr attraktiv ist, für Mieter und Vermieter. Wenn noch kein wasserführendes Heizungssystem da ist, bzw. dieses im Altbau komplett ertüchtigt werden muss, wird die wasserführende Wärmepumpe sehr teuer für den Vermieter. Alternativen wie Gas oder Öl- naja, muss jeder selbst wissen. Die Kosten für das wasserführende System hat man immer, die Heizungsanlage selbst ist natürlich deutlich günstiger aktuell. Was die Zukunft bringt? Wer weiß. Für mich persönlich sind Wärmepumpen, egal ob LLWP oder wassergeführte Systeme, die Zukunft der Gebäudeheizung, aber das darf man auch gerne anders sehen.

Die Betriebskosten für die Mieter sind vermutlich bei allen zentralen Systemen höher, da man die wasserführenden Systeme insbesondere bei Wärmepumpen im MFH weniger effizient eingestellt bekommt als wirklich gute LLWP, die die Mieter ganz individuell steuern können. Das ist der Preis für den zusätzlichen Komfort bei wassergeführten Systemen. Dazu kommt ja bei den zentralen Systemen noch die Kosten für ganze Abrechnung und Verbrauchserfassung (auch wenn der bei WP keine Pflicht ist) dazu.
Das Thema Infrarotheizung macht Sinn in Neubauten, die tip top gedämmt sind, oder als Notfalllösung zu Überbrückung der Ausfallzeit der Hauptheizung. Aber als Hauptheizung bei hohen Strompreisen ist es nicht sinnvoll.

Bei der hybriden Lösung mit Gas und LLWP kann man Vorteile miteinander kombinieren:
Für die "Spitzen" nutzt man Gas und für die "Basisversorgung" die Wärmepumpe.
Allerdings bleibt das Thema "Geräusch".
Soweit ich sehe, sind diese Anlagen förderfähig (?).
Jedenfalls darf man diese nicht selbst in Betrieb nehmen, das muss ein Klimatechniker.
Kostenpunkt: Hat es auch in sich... (Die Förderungen sind da wohl im Laufe der Zeit schon miteingeflossen...)
Wie anfällig sind die Luft-Luft-Wärmepumpen? Wie ist hier die Lebensdauer?
Was hat sich am besten bewährt?

Es gibt noch eine Weitere Lösung auf dezentraler Ebene:
Ich wurde auf ein System aufmerksam gemacht, das mit wasserführenden Heizkörpern funktioniert und pro Wohnung dezentral zu installieren sei.
Heizkörper mit Leitungssystem müsste dann für eine Wohnung neu verlegt werden, das Wasser für dieses System würde durch eine kleinere Luft-Wasser-Wärmepumpe erwärmt. Das ist gerade für Gas-Etagenheizungen evtl. eine Option.

Bei Zentralheizungen sind die gesamten Wartungskosten (im Schnitt...) niedriger als wenn jede Wohnung ein eigenes Heizungssystem hat. Allerdings - gerade in Mehrparteihäusern mit vielen Eigentümern - kann es vorteilhaft sein, wenn jeder Eigentümer eine eigene Heizung hat.
Früher oder später werden die hybriden Lösungen, Gaszentralheizung und Wärmepumpe, vermutlich durch eine einzige Wärmepumpe ersetzt werden... oder wie stellt sich die Regierung das vor, wenn man komplett von Öl und Gas weg soll... ganz zu schweigen, wie das alles elektrisch funktionieren soll, gerade in Metropolregionen...

Ich denke, ein weiterer wichtiger Punkt ist, ob man den "Brennstoff" für die Heizung selbst erzeugen kann:
Bei Gas, Öl, Fernwärme geht das nicht.
Bei Strom dagegen schon - zum Teil, z.B. zumindest über PV. Oder bei Wärmepumpen mit Erdwärme...
Bei Scheitholz, Hackschnitzel geht das zum Teil auch, wenn man z.B. Brennholz selbst machen kann, aber da kommt wieder das Thema Feinstaub.
So denke ich mir, wird es mehr und mehr auf Strom hinaus laufen. Und hier braucht man dann eine Lösung, bei der man aus 1 kWh möglichst viel kWh thermisch rausbringt. Vorteil, man kann Anbieter wählen/wechseln und über PV einen Beitrag dazu leisten.
In Fernwärme wird auch die Zukunft liegen, aber da kann man den Anbieter nicht mal schnell wechseln.

Unterm Strich bleibt aber:
Material ist knapp oder sehr lange nicht lieferbar oder nicht verfügbar.
Handwerker/Firmen sind auf lange Sicht komplett ausgebucht.
Welches System ist bewährt und zukunftsträchtig?
Wie sind dabei die jeweiligen Kosten?
Zu guter Letzt:
Die Bewohner brauchen die Heizung, wenn es sehr kalt ist. Und gerade für diese Phasen braucht man eine verlässliche Lösung.

Man braucht also eine Lösung, die nicht nur theoretisch funktioniert, sondern in der Praxis umsetzbar ist.
Bei allen gesetzlichen Vorgaben oder Absichten kommt das irgendwie zu kurz.
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #36

Lippert

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Ich würde da an deiner Stelle nochmal nachrechnen. Bei den Gaspreisen die du im Moment für ein Jahr bezahlst (ca. 12 Cent/KWH) muss dein Strompreis schon unter 40 Cent/KWH sein damit die Rechnung aufgeht.



Eher das Gegenteil ist der Fall. Eine Größer WP kann deutlich effektiver arbeiten als eine einzelne kleinere für eine einzelne Wohnung. Ein deutlich größere Pufferspeicher (der in einer Whg. meist garnicht möglich ist), ein größerer Modulationsbereich und geringere Stromverbrauch gegenüber vielen Einzelanlagen sorgen für einen Effektiveren Betrieb.
:)

Alles gute Argumente.
Mir fiel auch noch was ein, was in der ganzen politischen Diskussion fehlt:
Warum nicht Wege finden, dass Energiepreise günstiger werden? Strom, Fernwärme...
(ich mein jetzt nicht mal Öl oder Gas, aber wenn politisch gewollt ist, dass es in Richtung Fernwärme und Strom geht... dann sollten diese "Energien" doch auch günstiger werden... das würde doch Sinn ergeben, wenn es einzig und allein um das Klima geht.)
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #37

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Mir fiel auch noch was ein, was in der ganzen politischen Diskussion fehlt:
Warum nicht Wege finden, dass Energiepreise günstiger werden? Strom, Fernwärme...
(ich mein jetzt nicht mal Öl oder Gas, aber wenn politisch gewollt ist, dass es in Richtung Fernwärme und Strom geht... dann sollten diese "Energien" doch auch günstiger werden... das würde doch Sinn ergeben, wenn es einzig und allein um das Klima geht.)
Mir fehlt das auch, aber mit den beschlossenen Gas- und Strompreisbremsen geht es genau in die falsche Richtung, denn damit ist Strom zu teuer gegenüber Gas, sodass es im Betrieb von Wärmepumpen vielleicht etwa 0 auf 0 aufgeht, aber die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe einfach zu hoch sind und damit wird der Ausbau nicht vorangetrieben. Aber man hat die Prioritäten eben anders gesetzt und will lieber im Status Quo niemanden zu stark belasten als die Änderung des Status Quo zu fördern.

Klimaanlagen namhafter Hersteller können schon diverse Jahre halten, so wie Brennwertgeräte auch. Für langfristige Erfahrungen mit praktisch Dauerbetrieb das ganze Jahr hinweg muss man denke ich ins Ausland schauen, wo die schon länger so genutzt werden. Ich kann dazu bisher auch nichts sagen.

Man darf sie nicht legal selbst anschließen, das macht die ganze Sache natürlich teurer als DIY, gilt aber ja bei Gas oder Öl auch. Die Kosten hängen vor allem davon ab, wie viele Räume man tatsächlich ausstatten muss und mit was man vergleicht.
Kann man eine wassergeführte Wärmepumpe incl. aller Heizflächen, Leitungen ggf. Puffer usw. selbst verlegen, ist das wahrscheinlich (deutlich) günstiger, gerade wenn die Häuser größer bzw. die Zahl der Räume größer werden. Teuer wird es auch hier, wenn der Handwerker ins Spiel kommt und seinen Anteil haben will. Förderfähig sind die LLWP genau wie Luft-Wasser-WP.

Bei uns wird es vermutlich langfristig auf ein System mit LWWP, die die Gasheizung ablösen wird, und LLWP hinauslaufen, aber das ist sicherlich nicht die kostengünstigste Lösung.
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #38

Lippert

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Hallo zusammen!
Sehr interessante Sichtweisen und Meinungen!
Da sind gute Gedankenanstöße dabei.
Herzlichen Dank!

Im Alltag prallen Theorie und Praxis aufeinander.
Wie ich mitbekomme, lassen viele Eigentümer/Vermieter noch Gas- und Ölheizungen in diesem Jahr einbauen.
Eine Sicht ist: Jetzt noch auf alt bewährte Technik setzen, Gebäude in den nächsten Jahren energetisch auf Vordermann bringen, z.B. Dämmung (Dach, Fassade, Keller...), evtl. Fenster, und wenn die jetzt neu eingebaute Gas- / Ölheizung defekt ist, kann man in ein paar Jahren immer noch auf Wärmepumpe umsteigen oder evtl. auf Fernwärme, falls sich bis dahin Möglichkeiten ergeben sollten.
Man muss das Ganze ja im großen Bilde betrachten und alles (Umstellung auf Wärmepumpe, Dämmung, neue Fenster) ist leichter zu stemmen, wenn man es über mehrere Jahre aufteilen kann.

Gedanke zu den Wärmepumpen, Splitklimaanlagen:
Soll das Haus später noch eine Fassadendämmung bekommen, muss man auch daran denken. Sonst braucht man hier auch wieder einen Umbau, wenn die Splitanlagen an der Außenwand hängen.

Bei mir ist der aktuelle Stand, dass Fernwärme und Wärmepumpe als zentrale Heizlösung fürs Erste ausscheiden.
Ersteres, weil das Wärmenetz noch nicht soweit ausgebaut ist und das erst die nächsten Jahre was wird und das auch noch nicht sicher ist...
Und Zweiteres, weil die Lieferzeiten so lange sind... und ich die Lösung sehr wahrscheinlich schon vorher brauche.
Zudem ist es sehr schwer Handwerker zu finden, die so ne größere Arbeit in diesem Jahr noch schaffen. Deswegen ist die Lösung mit Gaszentralheizung auch schwierig, da ja erst die Heizkörper samt wasserführende Leitungen verlegt werden müssten.
Die Lösung ist aber noch wahrscheinlicher als die Lösung mit der Wärmepumpe (wegen der langen Lieferzeit...).
Bleibt noch die einfachste (praktikable) Lösung: Ersatz der alten Einsätze durch Neue.
Bei allen gesetzlichen Vorgaben und Fristen muss man auch bedenken, was in der Praxis möglich und umsetzbar ist.
Und mal schnell schnell ein Haus klimaneutral machen, ist eben schwierig. Materialien, Handwerker, Finanzen.
Zu letzterem sagte mir ein Investor, das sei kein Thema, weil es schließlich eine Wertsteigerung für die Immobilie ist und zudem die Mieten entsprechend angepasst werden.
Ich wiederum denke mir, das ist alles (angenommen bei den besten Absichten) von der Politik nicht ganz zu Ende gedacht und es birgt mehr sozialen Sprengstoff als man auf dem ersten Blick meinen mag.
Es geht nicht nur um Mietshäuser, sondern auch um Eigenheime, die irgendwann ja von einer Generation auf die Nächste übergeben werden.
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #39

Matteo

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Die Gasöfen sind wie Kachelöfen eingebaut.
Wenn Deine vorhandenen Gasöfen defekt sind, läßt sich ja eventl. das Innenleben herausreißen, und in den Kachelmantel, ein entsprechender Gasheizeinsatz reinbauen? Sowas hier: Gas-Heizeinsätze | Logaflame HLV124 / HLV224 | Buderus
Wenn sich damit holzbefeuerte Kachelöfen, auf Gas umbauen lassen, geht das auch eventl. bei den vorhandenen Gasöfen? Müßte man recherchieren, was es da alles so gibt, und was eventl. reinpaßt. Sowas gibts auch in klein, z.B. für den Einbau in Wohnwagen: Truma S 3004 - Jetzt informieren Darf aber m.W. nicht in Wohnhäuser eingebaut werden?
Könnte gesetzlich aber als Reparatur des vorhandenen Ofens durchgehen? Weiß ich aber nicht.

Den Einbau einer Sammelheizung würde ich mir schon wegen dem Inkasso nicht (mehr) antun. Du mußt den Verbrauch Deiner Mieter vorfinanzieren und per Nebenkostenvorauszahlung, usw., bei vollem kaufmännischen Risiko, wieder einfordern, ohne das Du da was dran verdienen darfst.
Ich kenne ein großes Mehrfamilienwohnhaus, wo genau aus diesem Grund, der genervte Eigentümer, den Gaskessel im Keller hat herausreißen lassen, und in jede Wohnung eine Gastherme eingebaut hat.
Wenn jetzt ein Mieter sein Gas nicht zahlt, stellen ihm die Stadtwerke das Gas ab. Einfach den Nichtzahlern die Heizung abstellen, ist Dir als Vermieter nicht möglich, da verboten.
 
  • Gaskaminöfen Beitrag #40

Ferdl

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Westerwald
in jede Wohnung eine Gastherme eingebaut hat.
Das hat einen kleinen Vorteil, aber ne Menge Nachteile, es ist erheblich teurer, hat höhere Reparaturkosten, und sind teurer im Unterhalt (Wartung, Schornsteinfeger und die Effiziens ist meist auch schlechter), dass den der Mieter zahlen muss ist eine Milchmädchenrechnung, die meisten haben ein begrenztes Budget fürs Wohnen, alles was da an Betriebskosten weg geht, fehlt an der Kaltmiete.
 
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