Verbrauchskosten sind primär abhängig vom Verhalten des Mieters.
Um es mal zu verdeutlichen: ich habe mehrere Wohnungen innerhalb einer Wohnanlage, die in ihrer baulichen Beschaffenheit und Größe bis auf z.T. spiegelverkehrte Grundrisse identisch sind. Die NK-Abrechnungen für 2020 schwanken zwischen ~300 € Rückzahlung und ~500 € Nachzahlung. Zugrunde gelegt für die NK-Vorauszahlung wurde der Durchschnittsverbrauch des Vorjahres über die gesamte Wohnanlage mit gleichartigen Wohnungen (danach wird auch das Hausgeld angesetzt). Also jemand mit einer NK-Abrechnung von 0 € ist der absolut durchschnittliche Heizer und Verbraucher in dieser Anlage...
Wenn der Mieter zuhause in Unterhose sitzen will,
... du ahnst nicht wie oft ich dies tue, aber ich habe in der ETW bisher immer Rückzahlungen gehabt. Mir reichen aber auch 19 °C aus... Wenn es kühl wird, ist halt Jogginghose und Pullover lange vor Heizkörper aufdrehen angesagt. Den Vorschlag hatte Sarrazin in einem seiner Bücher mal gebracht und wurde dafür beschimpft, allein er funktioniert hervorragend.
Ich lese hier öfter, man solle die Vorauszahlung möglich hoch ansetzen. Kann man da noch ein Stück Sicherheitspuffer einbauen? Eigentlich kann man das doch nur bei Neuvermietung. Oder wie geht das sonst?
Siehe oben. Für die Neuvermietung nehme ich die Durchschnittsverbräuche bzw. in anderen Objekten die nach der Erfahrung der Vorjahre gängigen Verbräuche und runde die auf den nächst höheren 10er auf, wenn mir schon Informationen zu Preissteigerungen der Ver- und Entsorger vorliegen kommen die vor dem "Runden" auch noch mit dazu. Darauf verweise ich auch ausdrücklich. Irgendwann ist dann die erste Abrechnung fällig. Dann wie bei dir + bekannte Erhöhungen + "Sicherheitsrundung". Und schon sieht man sehr schön, dass die Mieter nur sehr selten homogen Jahr für Jahr das gleiche Nutzungsverhalten haben, sondern es doch bei vielen erheblich schwankt. Da mal ein neuer Partner, der entweder besonders oft da ist oder der Mieter halt häufig nicht da ist, da mal eine längere Krankheit, ein neuer Job mit veränderten Anwesenheitszeiten oder auch z.B. Duschgelegenheiten. Und Vieles mehr.
Am Ende wirst du immer mehr oder minder hohe Ausgleichszahlungen haben. Wichtig ist mir da nur, dass ich die Verbräuche, insbesondere Ausreißer, nachvollziehen kann, da ist halt ein kleines Kind mit bei, da "Alte Leute" die halt 28 °C in der Wohnung haben wollen, dort hat man verabsäumt die defekte Toilettenspülung zu melden...
Ich sorge auf meiner Seite dafür, dass mich die Abrechnungen nicht überraschen, wenn ich gegenüber den WEG nachzahlen muss und mit den Mietern gabs da bisher noch keine größeren Sorgen, gerade weil ich es ihnen plausibel erklären konnte. Ein paar mal waren Anfragen da, den Betrag über 2-3 Monate verteilt zu bezahlen und die NK-Vorauszahlungen lieber noch etwas höher anzusetzen. In der Masse habe ich Rückerstattungen, so ca. 75 % der Mieter bekommen nach der Abrechnung Geld. Die letzten heute hab die Überweisungen gerade fertig gemacht...