Mel123
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Liebe hoffentlich erfahrenere Vermieter hier im Forum,
ich bin sehr junge Vermieterin, habe zu meinen Mietern einer Wohnung bisher ein freundliches Verhältnis gepflegt und auch einige (teilweise um Monate) verspätete Mietzahlungen durchgehen lassen, da es im Gespräch immer wieder geklärt werden konnte und die Miete schlussendlich auch kam. Nun wird meine freundliche Art wohl mit Dummheit oder Naivität verwechselt und ich möchte mich wehren. Folgender Sachverhalt:
- am 20. Mai erhalte ich einen Anruf in Abwesenheit und eine Whatsapp Nachricht mit der Bitte um Rückruf.
- Am nächsten Tag erfahre ich telefonisch, dass die Mieter wohl vor 2 Tagen einen Notartermin hatten und sich Eigentum gekauft haben. Ich beglückwünsche sie, sie teilen mir mit, dass Sie gerne schon Ende Juni ausziehen möchten. Ich verstehe das natürlich, sie sagen, sie hätten schon Interessenten und die Miete könnte deutlich angehoben werden (Marktpreise sind in den letzten 3 Jahren tatsächlich stark gestiegen) und wir vereinbaren, dass ich ihnen meine Kriterien in den nächsten Tagen zuschicke und sie sich auf die Suche machen. Ich bin frischgebackene Zwillingsmama und habe daher ein paar Tage gebraucht, mir die Preise am Markt anzuschauen, einen Makler um Einschätzung zu bitten usw., in der Zwischenzeit mehrere Whatsapp-Nachrichten der Mieterin, um die Sache zu beschleunigen (Auszug Mietpreisspiegel, Links zu Vergleichsobjekten...). Etwas nervig und stressig mit dem Zeitdruck, aber soweit alles ok
- Am 26.5. Rückfrage der Mieterin per Whatsapp, weil ein Interessent gerne eine Wand rausreißen würden, keine Antwort von mir, ich musste erstmal klären ob die Wand tragend ist, habe selbst ja keine Ahnung. Am nächsten Abend schon eine Nachricht von ihrem Partner, ob ich sie "verarschen" will, es gehe hier um Geld und ich würde länger zum Antworten brauchen als ein "President". Ich bitte um einen angemesseneren Ton, da ich sonst auch auf postalische Kommunikation umsteigen könnte, lehne den Wandabriss ab und weise darauf hin, dass alle von mir geforderten Informationen vorliegen.
- am 9. Juni dann der Hammer: eine persönlich eingeworfene Kündigung im Briefkasten, rückdatiert auf den 1.3. (also sogar 4 Monate vor Wunschauszugsdatum)
- Ich schreibe eine Whatsapp-Nachricht, dass rückdatieren nicht geht, sie sollen bitte eine ordentliche fristgerechte Kündigung (31.8.22 ab mündlicher Kenntnis) abgeben und wir schauen dann, wie wir uns auf einen früheren Termin einigen können, keine Reaktion, telefonisch nicht mehr erreichbar, Mailbox-Nachrichten hinterlassen, keine Reaktion.
- 15.6. Mailboxnachricht hinterlassen, dass ich jemanden habe, der die Wohnung (wegen weiter Anfahrt) am Wochenende gerne besichtigen würde, keine Reaktion, kein Rückruf
- heute: letzter Versuch von mir, es "im Guten" hinzubekommen, also Nachricht in unsere Whatsapp-Gruppe mit
a)der Bitte um Überweisung der Juni-Miete
b) Hinweis, dass die Kündigung nicht gültig ist, ich bei Eingang bis morgen auch den 31.8. noch akzeptieren würde, es danach aber der 30.9. wird bzw. ich davon ausgehe, dass es sich mit ihrer Kündigung ansonsten erledigt hat
c) Bitte um Rückmeldung bzgl. des gewünschten Besichtigungstermins am Wochenende
Daraufhin eine seeeeehr seeeeehr lange Antwort der beiden mit diversen Falschaussagen (wie vereinbart ziehen wir zum 01.07. aus, Kündigung läge schon lange vor, ich hätte mich nur wochenlang nicht gemeldet, sie wollten mir ja nur behilflich sein bei der Nachmietersuche, was sie ja nicht müssten, die Wohnung wäre sowieso nicht gut gedämmt, Schimmelbelastet und hätte noch zig andere Mängel, weswegen sie ja die Miete um 20% mindern könnten, sie hätten schon ihre Rechtschutz und Mieterschutzverband eingeschaltet usw.
Nun meine Fragen:
- Wie kann ich die Mietzahlungen bis 31.8.2022 erwirken? Welche Schritte sind notwendig? Und wie erwirke ich eine rechtkräftige Kündigung zum 31.8. damit ich bis dahin auch rechtsicher einen neuen Mieter suchen kann? Die Wohnung ist nicht so einfach zu vermieten, daher ist es keine Option, einfach zum 01.07. einen neuen Mieter aufzutreiben, das wird nicht funktionieren, zumindest nicht halbwegs kostendeckend, ich habe noch schwer an dem Kredit zu knabbern.
- sie haben nur eine 1,7fache Kaution hinterlegt, mit der ausgebliebenen Juni-Miete plus Nebenkosten, bleibt da nicht viel übrig, gleichzeitig gehört zu den Wohnung ein riesen Garten, den sie schön gepflegt übernommen haben und der inzwischen, wie ich nun erfahren musste, komplett verwildert ist, d.h. ich habe hier auch ein Schadensersatz-Thema an der Backe, um die Wohnung samt Garten wieder in einen guten Zustand zu versetzen (wie es drinnen aussieht, weiß ich noch nicht), wie gehe ich hier vor? Separater Vorgang oder kann man das gleich mit abfrühstücken?
Dass die Kündigung seit März bei mir liegen soll, werden die nicht glaubhaft darlegen können, es gab vom 3.2.bis 20.5. keine Kontaktaufnahme, man würde ja zumindest mal nachhaken, ob die Kündigung angekommen ist, oder eine Bestätigung fordern...und man würde nicht so einen Stress schieben, Infos zu bekommen, um einen Nachmieter suchen zu können, wenn man so rechtzeitig kündigt. Da kann es einem ja egal sein. Zumal der Notartermin ja erst im Mai war und es wohl alles sehr kurzfristig zustande gekommen ist, sonst hätten sie "natürlich früher Bescheid gesagt". Ich weiß nur nicht, ob die Whatsapp-Verläufe vor Gericht Berücksichtigung finden, kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass hier jeder einfach seine Kündigung rückdatieren und damit durchkommen kann, oder wie seht ihr das?
Entschuldigt den langen Roman, schon mal vielen Dank, wenn jemand bis hier hin gelesen hat! Ich würde mich über eure Einschätzung freuen, vor allem was die nächsten Schritte angeht. Würde gerne am liebsten morgen schon ein Einschreiben rausjagen, aber womit? Mahnung wegen Juni-Miete und Hinweis auf Kündigungsfrist? Kündigungsbestätigung zum 31.8.? Sonstige Ideen?
Ganz liebe Grüße!
Mel
ich bin sehr junge Vermieterin, habe zu meinen Mietern einer Wohnung bisher ein freundliches Verhältnis gepflegt und auch einige (teilweise um Monate) verspätete Mietzahlungen durchgehen lassen, da es im Gespräch immer wieder geklärt werden konnte und die Miete schlussendlich auch kam. Nun wird meine freundliche Art wohl mit Dummheit oder Naivität verwechselt und ich möchte mich wehren. Folgender Sachverhalt:
- am 20. Mai erhalte ich einen Anruf in Abwesenheit und eine Whatsapp Nachricht mit der Bitte um Rückruf.
- Am nächsten Tag erfahre ich telefonisch, dass die Mieter wohl vor 2 Tagen einen Notartermin hatten und sich Eigentum gekauft haben. Ich beglückwünsche sie, sie teilen mir mit, dass Sie gerne schon Ende Juni ausziehen möchten. Ich verstehe das natürlich, sie sagen, sie hätten schon Interessenten und die Miete könnte deutlich angehoben werden (Marktpreise sind in den letzten 3 Jahren tatsächlich stark gestiegen) und wir vereinbaren, dass ich ihnen meine Kriterien in den nächsten Tagen zuschicke und sie sich auf die Suche machen. Ich bin frischgebackene Zwillingsmama und habe daher ein paar Tage gebraucht, mir die Preise am Markt anzuschauen, einen Makler um Einschätzung zu bitten usw., in der Zwischenzeit mehrere Whatsapp-Nachrichten der Mieterin, um die Sache zu beschleunigen (Auszug Mietpreisspiegel, Links zu Vergleichsobjekten...). Etwas nervig und stressig mit dem Zeitdruck, aber soweit alles ok
- Am 26.5. Rückfrage der Mieterin per Whatsapp, weil ein Interessent gerne eine Wand rausreißen würden, keine Antwort von mir, ich musste erstmal klären ob die Wand tragend ist, habe selbst ja keine Ahnung. Am nächsten Abend schon eine Nachricht von ihrem Partner, ob ich sie "verarschen" will, es gehe hier um Geld und ich würde länger zum Antworten brauchen als ein "President". Ich bitte um einen angemesseneren Ton, da ich sonst auch auf postalische Kommunikation umsteigen könnte, lehne den Wandabriss ab und weise darauf hin, dass alle von mir geforderten Informationen vorliegen.
- am 9. Juni dann der Hammer: eine persönlich eingeworfene Kündigung im Briefkasten, rückdatiert auf den 1.3. (also sogar 4 Monate vor Wunschauszugsdatum)
- Ich schreibe eine Whatsapp-Nachricht, dass rückdatieren nicht geht, sie sollen bitte eine ordentliche fristgerechte Kündigung (31.8.22 ab mündlicher Kenntnis) abgeben und wir schauen dann, wie wir uns auf einen früheren Termin einigen können, keine Reaktion, telefonisch nicht mehr erreichbar, Mailbox-Nachrichten hinterlassen, keine Reaktion.
- 15.6. Mailboxnachricht hinterlassen, dass ich jemanden habe, der die Wohnung (wegen weiter Anfahrt) am Wochenende gerne besichtigen würde, keine Reaktion, kein Rückruf
- heute: letzter Versuch von mir, es "im Guten" hinzubekommen, also Nachricht in unsere Whatsapp-Gruppe mit
a)der Bitte um Überweisung der Juni-Miete
b) Hinweis, dass die Kündigung nicht gültig ist, ich bei Eingang bis morgen auch den 31.8. noch akzeptieren würde, es danach aber der 30.9. wird bzw. ich davon ausgehe, dass es sich mit ihrer Kündigung ansonsten erledigt hat
c) Bitte um Rückmeldung bzgl. des gewünschten Besichtigungstermins am Wochenende
Daraufhin eine seeeeehr seeeeehr lange Antwort der beiden mit diversen Falschaussagen (wie vereinbart ziehen wir zum 01.07. aus, Kündigung läge schon lange vor, ich hätte mich nur wochenlang nicht gemeldet, sie wollten mir ja nur behilflich sein bei der Nachmietersuche, was sie ja nicht müssten, die Wohnung wäre sowieso nicht gut gedämmt, Schimmelbelastet und hätte noch zig andere Mängel, weswegen sie ja die Miete um 20% mindern könnten, sie hätten schon ihre Rechtschutz und Mieterschutzverband eingeschaltet usw.
Nun meine Fragen:
- Wie kann ich die Mietzahlungen bis 31.8.2022 erwirken? Welche Schritte sind notwendig? Und wie erwirke ich eine rechtkräftige Kündigung zum 31.8. damit ich bis dahin auch rechtsicher einen neuen Mieter suchen kann? Die Wohnung ist nicht so einfach zu vermieten, daher ist es keine Option, einfach zum 01.07. einen neuen Mieter aufzutreiben, das wird nicht funktionieren, zumindest nicht halbwegs kostendeckend, ich habe noch schwer an dem Kredit zu knabbern.
- sie haben nur eine 1,7fache Kaution hinterlegt, mit der ausgebliebenen Juni-Miete plus Nebenkosten, bleibt da nicht viel übrig, gleichzeitig gehört zu den Wohnung ein riesen Garten, den sie schön gepflegt übernommen haben und der inzwischen, wie ich nun erfahren musste, komplett verwildert ist, d.h. ich habe hier auch ein Schadensersatz-Thema an der Backe, um die Wohnung samt Garten wieder in einen guten Zustand zu versetzen (wie es drinnen aussieht, weiß ich noch nicht), wie gehe ich hier vor? Separater Vorgang oder kann man das gleich mit abfrühstücken?
Dass die Kündigung seit März bei mir liegen soll, werden die nicht glaubhaft darlegen können, es gab vom 3.2.bis 20.5. keine Kontaktaufnahme, man würde ja zumindest mal nachhaken, ob die Kündigung angekommen ist, oder eine Bestätigung fordern...und man würde nicht so einen Stress schieben, Infos zu bekommen, um einen Nachmieter suchen zu können, wenn man so rechtzeitig kündigt. Da kann es einem ja egal sein. Zumal der Notartermin ja erst im Mai war und es wohl alles sehr kurzfristig zustande gekommen ist, sonst hätten sie "natürlich früher Bescheid gesagt". Ich weiß nur nicht, ob die Whatsapp-Verläufe vor Gericht Berücksichtigung finden, kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass hier jeder einfach seine Kündigung rückdatieren und damit durchkommen kann, oder wie seht ihr das?
Entschuldigt den langen Roman, schon mal vielen Dank, wenn jemand bis hier hin gelesen hat! Ich würde mich über eure Einschätzung freuen, vor allem was die nächsten Schritte angeht. Würde gerne am liebsten morgen schon ein Einschreiben rausjagen, aber womit? Mahnung wegen Juni-Miete und Hinweis auf Kündigungsfrist? Kündigungsbestätigung zum 31.8.? Sonstige Ideen?
Ganz liebe Grüße!
Mel