Ich möchte meinen Mietern ebenfalls um 12,5 % die Kaltmiete erhöhen, schliesslich will ich nicht hinter Harz4 zurückfallen.
Würdest Du wirklich hinter Hartz IV zurückfallen, wenn Du die Kaltmiete nicht um 12,5% erhöhst? Oder ist Dir vielleicht nur die Prozentzahl wichtig? Ich lehne mich jetzt einfach mal weit aus dem Fenster: wenn Du Deine Einnahmen um 12,5% steigerst, ist das in Geld umgerechnet ganz sicher mehr als €50 im Monat, was diese prozentuale Steigerung für Menschen auf Hartz IV Niveau ca. ist.
Es ist absolut verständlich, dass auch Du Deine Einnahmen steigern musst, das will ich Dir auch ganz sicher nicht absprechen. Aber wenn Du z.B. mit einer Steigerung der Kaltmiete von lediglich 5% jeden Monat €10.000 mehr hättest, würde das dann nicht auch ausreichen? Wie es tatsächlich bei Dir in absoluten Zahlen aussieht, weiß ich natürlich nicht und möchte Dir mit diesem Beispiel auch nichts unterstellen.
Ich finde es nur einfach befremdlich, wenn solche Neiddebatten aufkommen. Sowohl in die eine Richtung als auch die andere. Und auf Hartz IV Empfänger wegen €50/Monat mehr neidisch zu sein und zu finden, man muss dann die Miete aber auch um den gleichen Prozentsatz steigern, weil es ansonsten ungerecht wäre, finde ich sogar noch befremdlicher, als der Neid reichen Mitbürgern gegenüber...
Ich halte die Inflation einfach aus und erhöhe die Mieten nicht.
Die Nebenkosten steigen derart, dass ich eine Mieterhöhung derzeit deplatziert finde.
Allerdings laufe ich auch nicht Gefahr, "hinter Hartz IV zurückzufallen."
Und ich denke, dass das bei den allermeisten Vermietern hier so aussieht, dass sie auch ohne oder mit einer deutlich geringeren Mieterhöhung als 12,5% immer noch finanziell überdurchschnittlich gut dastehen und ganz sicher nicht "hinter Hartz IV zurückfallen".
Wenn diese Gefahr allerdings tatsächlich besteht, dann sollte die Miete selbstverständlich basierend auf den gesetzlichen Grundlagen erhöht werden. Es soll sich schließlich auch niemand durch unangebrachten Altruismus finanziell ruinieren! Aber wenigstens ein Hauch Solidarität und eine Prise weniger Eigennutz ist aktuell eigentlich jedem Menschen zumutbar, oder nicht?