Ich würde gerne die Kommunikation zwischen beiden Parteien verbessern
Mein Eindruck ist, dass die Mehrheit der Mieter nicht die Kommunikation verbessern will, sondern lieber ihre Ruhe haben möchte. Und die Mehrheit der Vermieter möchte ebenfalls nicht die Kommunikation verbessern, sondern die Verwaltung der Mietsache so effizient wie überhaupt nur möglich über die Bühne bringen. Mein Eindruck ist außerdem, dass kommunikative Probleme nicht auf technische Unzulänglichkeiten zurückzuführen sind (glaubt ernsthaft jemand, dass wir aktuell zu wenige Kommunikationswege haben?), sondern auf mangelnde soziale Fähigkeiten, gerne auch kombiniert mit mangelnder Sachkenntnis.
Return on Investment für Mieter steigern
Was investiert der Mieter denn?
Mieter sind generell an Services und Produkten in Ihrer Nähe interessiert und wollen dort auch integriert sein
Jau, die Wohnung sollte schon in der Nähe der Mieter sein. Das geht sogar so weit, dass Mieter ihren Wohnsitz verlagern, nur um eine Wohnung anzumieten. Verrückt, ich weiß - aber was willst du machen? So sind die Leute eben.
(Ich weiß, dass du etwas anderes meinst. Die Antwort darauf ist: Wenn ich hauptsächlich meine Ruhe haben will, ist mir das alles ziemlich egal.)
Datenschutz und Privatsphäre sind für beide Parteien wichtig.
Nö. Auch wenn wahnsinnig viel Wind um die Sache gemacht wird, ist der Datenschutz der breiten Mehrheit völlig schnuppe. Diejenigen, bei denen es anders ist, sind mit o.g. "Ruhe" sehr gut bedient und alle anderen wollen das Thema bestmöglich abbügeln und brauchen eine pflegeleichte, rechtssichere Lösung. Das Bemühen um Datenschutz ist hauptsächlich der Angst vor rechtlichen Konsequenzen geschuldet und seit der DSGVO und den damit verbundenen Sanktionsmöglichkeiten ist diese Angst auch durchaus begründet.
Davon abgesehen muss man doch mal ehrlich sein: Wenn du Vermietern (oder deren Verwaltern) eine Software verkaufen möchtest, musst du weder den Vermietern noch den Mietern irgendwie den Datenschutz schmackhaft machen. Die sind mit dem gesetzlichen Regelfall bereits bestens versorgt.
Du bist derjenige, der ein Interesse daran hat, noch weitergehende Verarbeitungszwecke zu schaffen, insbesondere indem das Wissen über die Nutzer der Software zur Vermarktung weiterer Leistungen genutzt wird.
Das gilt übrigens auch für weitere Aspekte: Probleme ergeben sich mindestens so sehr aus wirtschaftlichen oder technischen Notwendigkeiten des Anbieters einer Software, wie aus der eigentliche Sache. Ich will dich nicht als "den Bösen" darstellen, aber es ist doch so: Die Frage ist nicht, wie man eine Immobilie verwaltet, weil das bereits millionenfach erfolgreich stattfindet, offensichtlich also schon ein gelöstes Problem ist. Die Frage ist stattdessen, wie daraus für dich ein Geschäftsmodell werden soll.
Jüngere Mieter legen Wert auf ESG-Bewertungen und Nachhaltigkeit bei der Wohnungssuche.
Das ist eine hippe und beliebte These, geht aber an der Realität vorbei. Eine solide Menge äußert sich regelmäßig in die Richtung, dass ihnen das wichtig wäre. Wenn es aber darum geht, Geld in die Hand zu nehmen, steigt das Engagement für soziale oder ökologische Themen mit dem Alter. Es sollte auch nicht überraschen, dass die Bereitschaft zum Geldausgeben mit dem verfügbaren Einkommen steigt.
Es ist wirklich spannend, die Studienlage zwischen Meinungs- ("Wie wichtig ist Ihnen ...?", "Worauf achten Sie bei ...?") und Konsumstudien (Umsätze und Umsatzentwicklungen) zu vergleichen. Ein ganz einfaches, plakatives Beispiel: In diversen Umfragen äußern sich meist zwischen 30 und 50 % der Deutschen, dass sie sich mit veganen Produkten befassen, sich dafür interessieren und so weiter. Tatsächlich leben aber nur ca. 1-2 % tatsächlich vegan. Wenn du wirtschaftlich sinnvoll agieren willst, heißt das: Gut zu vermarktende Symbolpolitik ist willkommen, mehr nicht. Da kommen dann so Nummern raus wie: "Unsere Rechenzentren werden zu 100 % mit Ökostrom betrieben." Dazu natürlich irgendeine Zertifizierung. Das als ESG oder Nachhaltigkeit zu bezeichnen, ist allerdings der blanke Hohn.
Zusätzliche Dienstleistungen wie Concierge-Services erhöhen den Wert der Immobilie für Mieter.
Hauptsächlich erhöhen sie den Preis. Man kann nur hoffen, dass sie in gleichem Maß den Wert für Mieter und Vermieter erhöhen. Ich bin - wie so oft - skeptisch.
Ich glaube, du bist sehr jung und hast keinerlei Erfahrung im Bereich der realen Vermietung.
So geht es mir auch. Einfach mal 2 Jahre in einer Hausverwaltung mitlaufen und die so gewonnenen Erkenntnisse nutzen - nicht notwendigerweise für eine Software.