Was tun wenn Mieter Besichtigungen verweigert?

[beppi]

Inzwischen behauptet der Mieter (nach Beratung durch den Mieterverein), nicht grundsätzlich gegen Besichtigungen zu sein. Aber mögliche Termine nennt er trotzdem nicht - und meine Vorschläge lehnt er immer ab ("Keine Zeit").

Na ja, ich habe das Apartment jetzt tatsächlich ohne Besichtigung vermietet: Und zwar an ukrainische Flüchtlinge (Mutter mit Kind), die schon seit 7 Monaten erfolglos suchen (und deshalb sehr kompromissbereit sind). Die können flexibel und kurzfristig aus der jetzigen Sammelunterkunft raus. Mit denen habe ich eine Vereinbarung getroffen, dass sich bei unvermeidbaren Umständen (z.B. Vormieter zieht nicht aus, Jobcenter genehmigt nicht rechtzeitig, etc.) der Mietbeginn entsprechend verschiebt. Außerdem können sie (z.B. wenn sie inzwischen etwas anderes finden oder die ohne Besichtigung gemietet Wohnung nach Einzug nicht mögen) den Vertrag bis 1 Monat nach Einzug jederzeit fristlos kündigen, ohne dass Kosten oder sonstige Ansprüche entstehen. Ich denke das ist fair. (Ob es nach deutschem Mietrecht Bestand hat, weiß ich nicht - aber wenn sich beide Seiten einig sind, ist das ja unerheblich.)

 

[Ferdl]

Blöd wirds, wie immer, nur dann, wenn sich beide Seiten nicht mehr einig sind. Aber man kann ja auch mal Glück haben. Von daher viel Glück.

Um meinen kommentar für unbedarfte Mitleser Verständlicher zu machen.
Der Mietvertrag gilt auch dann, wenn das Jobcenter die Kosten nicht übernimmt.
Die restlichen Vereinbarungen sind auf dünnem Eis, das mag ein Richter so oder so sehen.

 

[dots]

Aber mögliche Termine nennt er trotzdem nicht - und meine Vorschläge lehnt er immer ab ("Keine Zeit").

Das ist erst mal sein gutes Recht!
Der Mieter muss dir keine Termine nennen. Er muss Besichtigungen dulden. Organisieren/planen musst du, nicht der Mieter.

Der Mieter darf auch durchaus keine Zeit haben. Auch mehrmals hintereinander oder so. Ideal wäre es natürlich, wenn du sicher beweisen kannst, dass es Schikane war/ist, aber das wird schwer bis unmöglich sein.

 

[FMBerlin]

Bitte unbedingt die Widerrufsbelehrung des Mieters nachholen (siehe § 312 Abs. 4 BGB) falls noch nicht geschehen! Sonst kann der Mietvertrag mieterseitig noch in einem Jahr widerrufen werden wobei der Vermieter dann sämtliche Mietzahlungen und die Kaution zurückzuzahlen, der Mieter praktisch auf Kosten des Vermieters gewohnt hat.